Würfelspiel

Gedankenfixativ

2. November 2013

Mit starrem Gesicht korrigiert er hektisch mit weißer Kreide kraftvoll und bewusst eine abstrakte Farbfläche. Fast wütend entfernt er sich von dem Bild. Diese Korrektur der Komposition hinterließ aber immer noch den informellen Charakter. Das darf sein, denn der Duktus bleibt willkürlich. Ob zerstört oder aufgebaut es bleibt persönlich intellektuell in tiefen Gedanken mit erregtem Gespür so regellos. Erdachte Erlebnisse fließen aus der Empfindung fast farbig auf die Leinwand. So gedacht: explode à la poussière dans la lumière … du greifst einen roten Plastikgriff in einem Hotel an der Straße descendure … wenn er verliebt wäre, würde die Farbe anders blicken … das Dasein greift ins Nichts. So getan: Erkennbare Ritzspuren an den Rand graviert, in die pastose Farbe. Mit anderen Stiften, Wolken der Gedanken notiert, die auf die Rückseite der Leinwand wandern und dort die Pinsel ausstreichen, so dass die immer neuen Wolkenbilder weiterziehen können.

Dortmund, 22.12.2013 (1.Fass.), Ach, 02.11.2013 (2.Fass.)

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